Text von Vijay Sahdeva
Diesen Freitag nachmittags um 16 Uhr sollte es losgehen mit der langen Carfahrt nach Wiesbaden.
Normalerweise heisst das bei uns, dass es 10 nach wirklich los geht. Diesmal war es allerdings etwas anders. Bereits einige Minuten vor 16 Uhr war alles verladen und alle Bohèmes im Car. Ob das daran lag, dass sich alle auf Wiesbaden freuten oder diejenigen, welche normalerweise eher spät sind schon alle früher mit dem Zug losgefahren waren, kann ich nicht sagen.
Dennoch, die Anfahrt war relativ erreignislos, keine Kreuzungsprobleme, Bierumfälle oder ähnliches, weshalb ich stattdessen hier ein wenig von Wiesbaden vorwegnehmen kann. Über Wiesbaden und den CCW muss man wissen, dass wir nun schon zum fünften Mal zu ihren Sitzungen eingeladen wurden und, obwohl dieser Anlass auf dem Papier immer gleich abläuft, weiss man nie, was einem erwartet.
Einmal angekommen, reichte die Zeit gerade noch für eine Stärkung und dann waren wir auch schon dran.
Aber Moment, an dieser Stelle gab es die grösste Überraschung des ganzen Wochenendes. Unser Präsident Marc liess es sich nicht nehmen und hat den weiten Weg aus New York auf sich genommen, um mit uns dieses Wochenende zu verbringen, da es nur wenige Mitwisser gab und diese auch noch dicht hielten, war das tatsächlich für fast alle eine grandiose Überraschung.
Nun aber zurück zum Auftritt. Ramona hatte schon in der letzten Probe das Programm für alle drei Auftritte vorweg genommen. Einmarschieren mit Strassenrhythmus, 6 Stücke und dann rausmarschieren mit den Ausgangsstück. Das hat sie auch vor dem Auftritt nochmal bestätigt, nur um 10 Minuten später das Programm zu ändern, wie gesagt, man weiss hier nie genau, was als nächstes passiert. Statt 6 nur 3 Stücke dafür andere. Da unser Strassenrhythmus aber eine Lyra voraussetzt und diese nicht anwesend war, wurde auch da was improvisiert.
Danach sollten wir direkt ins Casino marschieren und da weiterspielen, um die Party zu lancieren. Zumindest war das die Idee. Nach wenigen stücken fragte man bei Ramona nach, ob wir langsam zum Schluss kommen könnten, da es den Leuten, anders als im Saal, zu laut war. Die Verantwortlichen gingen wohl davon aus, dass wir die Lautstärke den Gegebenheiten anpassen würden. Man merkt, sie haben auch nach 5 Mal noch nicht ganz verstanden, was Guggenmusik eigentlich ist.
Nichts desto Trotz wurde danach noch munter weitergefeiert bis es irgendwann in unsere Unterkunft / Hotel ging.
Tags darauf traf man sich um 10 zum Frühstück, bevor wir uns aufmachten, um durch die Stadt zu «gässeln». Vielleicht sollte man erwähnen, dass in Wiesbaden gerade keine Fasnacht war. Das hat uns aber nicht abgehalten und die Leute hatten auch Freude. So spielten wir uns einmal quer durch die Stadt zum Rathaus wo wir empfangen wurden und sogar auf dem Balkon spielen konnten. Nebenan war übrigens das Standesamt und so kam dieses einmalige Bild zustande.
Auch auf dem Markt bildete sich sofort eine Traube an Leuten um uns herum und man hatte das Gefühl, dass wir an der Fasnacht in Olten schon vor weniger Leuten gespielt hatten.
Nach einer Stadtführung, welche kurzfristig ausserhalb der Stadt stattfand (Grund war eine Demo in der Innenstadt) ging es dann mit den 2. Auftritt im Kurhaus von Wiesbaden weiter. Wieder sollten wir den Abschluss machen und alle anderen Künstler auf die Bühne kommen während wir spielten.
Das passierte schlussendlich aber doch nicht. Bei der Ansprache des wiebadischen Pendant zum Obernarren wurde uns allmählich aber klar, dass sie wohl auch gerne einmal nach Olten kommen würden. Zumindest meinte er da vor versammeltem Publikum nicht zum ersten Mal, dass sie sich wirklich unheimlich über eine Einladung freuen würden (Es sollte auch nicht das letzte Mal sein). Wink mit dem Zaunpfahl angekommen.
Danach gabs ebenfalls wieder Festivitäten im Kurhaus, da diese aber irgendwie nicht so ausgelassen wie tags zuvor ausfiel, zog es viele von uns heute schon etwas früher in die Unterkunft zurück. Damit meine ich etwa 2-3 Uhr morgens.
Am Sonntag hatten wir am Vormittag nach dem Frühstück etwas Zeit für uns, bevor wir nochmal an der Seniorensitzung spielen sollten. Dieses Mal machten wir den Auftakt und sollten 3 Stücke spielen, danach sollte der Aufzug des Komitees folgen und darauf wiederum nochmal 3 Stücke.
Als aber nach dem 3. Stück nichts passierte und wir ein wenig Ratlos auf dieser Bühne standen fanden wir heraus, dass der Einzug genau um 14:11 stattfand es jetzt aber erst 14:10 sei (es war 14:05). Da eine Minute aber auch nicht mehr für ein Stück reichte, hat die Band eine Polka angestimmt und wir schunkelten ca. 6 Minuten auf der Bühne.
Nach dem Auftritt wurde der Car wieder eingeräumt und wir machten uns zurück Richtung Schweiz. Ich denke die Fasnacht in Olten kann kommen und freue mich schon riesig darauf.